Wie du smarte Routinen für wertvolle Mini-Auszeiten entwickelst, die wirklich funktionieren (auch wenn um dich herum das Chaos tobt).
Du bist gerade ins Bad gegangen, schon ruft jemand „Mamaaaa?!“ oder „Schaatz, wo ist eigentlich…?“
Du hast es geschafft: Alle sind rechtzeitig aus dem Haus. Endlich sitzt du da und bist gerade in deine Arbeit vertieft. Da klingelt das Telefon – die Schule. Dein Kind sitzt unter dem Tisch, zerbricht seine Stifte und reagiert nicht auf die Lehrerin.
Dein Kind rennt auf der Familienfeier laut grölend um den Kaffeetisch. Du versuchst, ruhig zu bleiben. Das ist das Einzige, was hilft. Doch dann kommt vom Ende des Tisches der Spruch: „Das ist alles eine Frage der Erziehung, nicht wahr?!“
Du bist erleichtert, dass deine Eltern heute mal auf dein Kind aufpassen können. Endlich hast du Zeit, alle Stellen abzuklappern, die dir die Schule nahegelegt hat: die Beratungsstelle beim Jugendamt, die Sonderschule und den Kinder- und Jugendtherapeuten.
Mein Schlüsselerlebnis, als mein Sohn noch klein war: Ich saß heulend auf dem Küchenboden. Nichts lief wie geplant. Ich hatte es nicht geschafft, zu duschen, die Wohnung war chaotisch und er schrie ohne Ende. Die Mütter in der Krabbelgruppe schienen immer alles im Griff zu haben. Wie schafften sie das?
Im Laufe der Zeit wurde mir klar: Viele Mütter kämpfen heimlich mit negativen Gedanken, Selbstzweifeln und dem Druck, perfekt sein zu müssen. Dabei gibt es die „perfekte Mutter“ gar nicht.
Heute weiß ich: Es ist in Ordnung, wenn man ein Kind hat, von dem andere – und manchmal vielleicht auch man selbst – denken, es sei anders als andere. Mein Sohn ist seinen eigenen Weg gegangen, und ich habe meinen gefunden.